Studium Generale

Methanhydrate der Meeresböden, Gefahren und/oder Potentiale für das Leben auf der Erde

16. Januar 2023

Prof. Dr. Gerhard Bohrmann, marum - Universität Bremen

Methanhydrate sind feste, eisähnliche Einschlussverbindungen (Clathrate) aus Methanmolekülen und Wasser, welche je nach Wassertemperatur im Ozean und entsprechendem Druck ab 300 bis900 m Wassertiefe vorkommen. Neben Methan bilden andere Gase, wie Kohlenstoffdioxid, Stickstoff und weitere Kohlenwasserstoffe bei höheren Drücken und niedrigen Temperaturen ebenfalls diese feste Verbindung. Wegen der immens großen Vorkommen (von ca. 2.000 - 10.000 Gt C) werden Methanhydrate zum einen von asiatischen Ländern als mögliche (fossile) Energieressource gehandelt, zum anderen ist das gespeicherte Methan ein gefürchtetes Treibhausgas, das im Falle einer größeren Freisetzung erheblich zur globalen Erwärmung beitragen kann. Aufgrund der geringeren Temperaturen der hohen Breiten können arktische Methanhydrate generell in bereits verhältnismäßig geringeren Wassertiefen vorkommen, woraus sich folgende Fragestellungen ergeben:

Wie sind Methanhydrate in den Kohlenstoffkreislauf eingebunden und welche Wechselwirkung und Bedeutung haben sie im Klimageschehen? Sind aufgrund der fortschreitenden Klimaveränderungen in der Arktis starke Freisetzungen von Methan aus Gashydraten zu erwarten? Welche Rolle haben Methanhydrate bei der Zementierung der Kontinentalhänge und bei der Auslösung von Rutschungen?

Moderation: Bernhard Schink und Valentin Wittmann