Wie deliberativ war die Schlichtung zu "Stuttgart 21"?
Sprachliche Analyse politischer Kommunikation

Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften zu Gast an der Universität Konstanz

Vortrag von Prof. Dr. Katharina Holzinger

Das im Vortrag vorgestellte Forschungsprojekt verfolgte die Zielsetzung, automatische Verfahren zur Analyse deliberativer Kommunikation zu entwickeln, die Rückschlüsse auf das Ausmaß und die Effekte von Argumentation in Diskursen erlauben. In Zusammenarbeit von Politikwissenschaft, Linguistik und Informatik wurden am Beispiel von „Stuttgart 21“ Analyseinstrumente entwickelt, mittels derer erfasst werden kann, wie hoch das Ausmaß der Deliberation in einem Verfahren ist. Vier Dimensionen werden untersucht: die gleichmäßige Teilhabe, der respektvolle Umgang miteinander, Begründung und Rechtfertigung von Positionen und die gegenseitige Annäherungsbereitschaft. Für die Schlichtung zu „Stuttgart 21“ zeigt sich, dass die Teilhabe ausgewogen war, die Parteien sich respektvoll begegneten, auf beiden Seiten viel argumentiert wurde und, dass es auch Annäherungsprozesse gab. Ein Konsens wurde dennoch nicht erreicht. Die Auswärtige Sitzung der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, die zugleich die Landesakademie der Wissenschaften von Baden-Württemberg ist, findet jedes Jahr in Kooperation mit einer anderen Universität von Baden-Württemberg statt. Dieses Jahr ist die Universität Konstanz Partner.

01. Dezember 2018

Link: Veranstaltungsdetails - Universität Konstanz