Studium Generale

Sind gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung dauerhaft finanzierbar?

 

Pof. Dr. Friedrich Breyer, Universität Konstanz

Bekanntlich wird der Beitrag zur gesetzlichen Rentenversicherung aufgrund der Alterung der Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten stark steigen. Über die anderen Zweige der Sozialversicherung wird weniger diskutiert. Diese stehen ebenfalls vor großen Herausforderungen.
Aus den Ergebnissen einer empirischen Studie mit Daten aus der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung ist ebenfalls ein starkes Ausgabenwachstum ableitbar. Ursachen sind in der Pflegeversicherung die Alterung und in der Krankenversicherung vor allem der medizinische Fortschritt. In der Summe ergibt sich ein Anstieg des Gesamtbeitrags zur Sozialversicherung von heute 40% auf über 50% im Jahr 2040. Welche Möglichkeiten der Gegensteuerung stehen offen und welche Generation muss die „Zeche“ zahlen, wenn diese nicht ergriffen werden?

Friedrich Breyer ist Volkswirt, der in Heidelberg promoviert (1978) und habilitiert (1983) wurde. Nach einer Professur ab 1986 an der FernUniversität Hagen, hatte er von 1992 bis zum Sommersemester 2020 den Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpolitik an der Universität Konstanz inne. Seit 2000 Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und 2008 Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Gesundheitsökonomie (DGGÖ), deren Vorsitzender er 2012-2013 wurde. Gegenwärtig Mitglied des 5-köpfigen Vorstands des Vereins für Socialpolitik, der Ökonomen-Vereinigung im deutschsprachigen Bereich.

Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf den Themen Gesundheitsökonomik und Finanzierung des Sozialstaats. Er ist Autor von über 70 Publikationen in internationalen Fachzeitschriften und zahlreichen Lehrbüchern.


Datum: 2020-11-16