Müssen monotheistische Religionen intolerant sein?

Datum: 22.05.2013

Vortrag: Prof. Dr. Dorothea Weltecke

 

Mit ihrem Vortrag „Müssen monotheistische Religionen intolerant sein? Drei Ringe, drei Betrüger und der Diskurs der religiösen Vielfalt im Mittelalter“ macht Dorothea Weltecke am 22. Mai den Auftakt zu den „Konstanzer Kulturwissenschaftlichen Kolloquien“ in diesem Sommersemester.

Die Veranstaltungsreihe an der Universität Konstanz stellt Forschungen aus dem Themenbereich des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“ vor, wobei Diskussion und der gegenseitige Austausch im Vordergrund stehen. Zu den Veranstaltungen, jeweils um 18.00 Uhr in Raum Y 311, ist die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Die Frage, ob monotheistische Religionen intolerant sein müssen, wird derzeit heftig diskutiert. Mittelalterliche Ereignisse, wie die Kreuzzüge, die Inquisition und der Dschihad, spielen in der aktuellen Diskussion eine Schlüsselrolle. Überhaupt ist die Epoche zwischen 600 und 1500 zentral für die Geschichte der monotheistischen Religionen. Daher gibt Dorothea Weltecke, Professorin für Geschichte der Religionen an der Universität Konstanz, in ihrem Vortrag Denkanstöße zu dieser spannenden Frage aus der Perspektive der Mittelalterforschung.

Was will die Kategorie ‚Toleranz’ in diesem Zusammenhang überhaupt besagen? Eignet sie sich als analytisches Instrument, um Religionen oder Gesellschaften zu beschreiben? Welche Ansätze jenseits absoluter Wahrheitsansprüche wurden bereits im Mittelalter formuliert? Bei der Suche nach den mittelalterlichen Wurzeln der bekannten Ringparabel von Lessing eröffnet sich eine komplexe Welt vielfältiger Schriften, die sich mit Problemen auseinandersetzen, die auch die Gegenwart beschäftigen. Weltecke forscht derzeit am Kulturwissenschaftlichen Kolleg Konstanz über den „Diskurs der religiösen Vielfalt im Mittelalter an den Grenzen der Exklusivität“.

Links: Prof. Dr. Dorothea Weltecke, Exzellenzcluster EXC16